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Performance: Liefere, wenn es drauf ankommt

Training und Talent sind das eine – aber die wahre Kunst ist, Leistung auf den Punkt abzurufen, wenn es zählt. Vielleicht kennst du den Spruch: “Trainingsweltmeister, Wettkampfversager.” Manche glänzen unter der Woche, stehen aber im Spiel neben sich. Andere drehen gerade in den großen Spielen auf. Was macht den Unterschied? Performen unter Druck ist eine Fähigkeit für sich.


Der erste Schritt: Bereite dich gewissenhaft vor. Nichts gibt mehr Selbstvertrauen, als zu wissen, dass man alles getan hat. Schlafe ausreichend vor dem Spieltag, iss richtig, wärme dich fokussiert auf. Routine schafft mentale Ruhe. Viele Profis haben feste Rituale vor Spielen – nicht aus Aberglauben, sondern weil es den Kopf einstimmt: Jetzt kommt der Wettkampfmodus. Finde deine Routine. Das kann Musik hören sein, Ankern der Konzentration mit einem kurzen Sprint, ein Gebet, was auch immer dich in den richtigen Zustand versetzt.


Während des Spiels gilt: Bleib im Moment. Klingt simpel, ist aber schwer. Oft schweifen die Gedanken ab: “Was, wenn wir verlieren?” oder “Bloß keinen Fehler jetzt.” Solche Zukunfts- oder Vergangenheitsgedanken sabotieren deine Performance. Bringe dich immer wieder ins Hier und Jetzt zurück. Frage dich: “Was ist JETZT gerade wichtig?” – Diese Mentaltechnik nennen Sportpsychologen Refokussieren. Konzentriere dich z.B. nur auf den Ball und deine nächste Aktion. Alles andere blendest du aus. Vielleicht kennst du es von Torhütern beim Elfmeter: Sie haben Rituale wie übers Tor streichen oder auf die Linie hüpfen – das dient dazu, den Kopf zu leeren und nur den Ball und Schützen im Blick zu haben. Für Feldspieler ähnlich: Entwickle kurze mentale Trigger, um dich zu fokussieren (z.B. Faust ballen, tief einatmen und ausatmen, dann geht’s in den Zweikampf).


Umgang mit Nervosität: Lampenfieber ist völlig normal, ja sogar nützlich – wenn du es richtig interpretierst. Dein Körper schüttet Adrenalin aus, Herzschlag und Atmung gehen hoch. Viele deuten das als Angst. Versuch mal, es umzudeuten: “Mein Körper fährt hoch, weil er sich bereit macht. Ich bin wach und konzentriert – top!” Wenn du deinen erhöhten Puls als Zeichen für Aktivierung statt Panik nimmst, kannst du die Energie positiv nutzen. Zum Beispiel vor einer wichtigen Rede oder eben einem Finale: Sag dir “Ich bin voller Energie” anstatt “Ich bin so aufgeregt, hilfe”. Es klingt nach Selbsttäuschung, aber Studien haben gezeigt, dass genau diese Normalisierung der Stressreaktion die Leistung steigern kann.


Ein großer Faktor für Performance: die Gedankenkontrolle in Schlüsselmomenten. Stell dir vor, du verschießt einen Elfmeter oder verursachst einen Gegentreffer. Jetzt entscheidet sich, ob du untergehst oder zurückkommst. Erfolgreiche Sportler können einen Fehler schnell abhaken und sich neu fokussieren – das berühmte “Next one, best one”-Prinzip. Übe das bewusst: Wenn etwas schiefgeht, nimm es kurz zur Kenntnis (“Mist, passiert.”) und lenke deinen Blick sofort nach vorn. Konkrete Technik: Klopfe dir imaginär den “Fehlerstaub” von den Schultern und sprich innerlich: “Weiter geht’s, nächste Aktion!” Dieser kurze Reset kann Wunder wirken, um nicht in Gedankenspiralen aus Selbstvorwürfen hängen zu bleiben.


Auch sinnvoll: Visualisierung vor dem Wettkampf. Geh im Kopf durch, was kommen könnte – und wie du optimal reagierst. Zum Beispiel: Du stellst dir vor, es steht 1:1 kurz vor Schluss. Visualisiere, wie du trotzdem ruhig bleibst, deine Aktion sauber ausführst (sei es ein Pass oder Abschluss) und Erfolg hast. Oder stelle dir vor, ihr führt 1:0 und du musst in den letzten Minuten nochmal eine wichtige Defensivaktion bringen – sieh dich grätschen oder köpfen und klären. Solche gedanklichen Probedurchläufe bereiten dich unbewusst vor. Trifft die Situation ein, hast du das Gefühl, sie schon mal gemeistert zu haben.


Physische Verfassung spielt natürlich auch eine Rolle: Du kannst mental noch so stark sein, wenn die Körner fehlen, leidet die Performance. Daher: Kondition, Kraft, Regeneration – achte darauf, körperlich auf Topniveau zu sein, damit du am Ende eines Spiels nicht abbbaust. Mentale und körperliche Frische hängen zusammen.


Zum Schluss, Druck liebe lernen: Die großen Momente im Fußball, die Druckspiele – das sind doch genau die Spiele, von denen man später erzählt. Versuche die Einstellung zu entwickeln: “Genau dafür spiele ich Fußball – für diese intensiven Situationen!” Wenn du den Druck als Privileg ansiehst (weil es um etwas geht und du dabei sein darfst), performst du freier als wenn du Druck als Bedrohung siehst. Dieser Shift braucht Übung, aber er ist möglich.


Fazit: Leistung abrufen, wenn es zählt, ist kein Zufall. Es ist das Ergebnis aus Vorbereitung, mentaler Stärke und dem richtigen Fokus im Moment der Wahrheit. Trainiere deine Konzentration, halte deine Emotionen im Zaum und vertraue darauf, was du kannst. Dann wirst du vom Trainingskönig zum Wettkampfkönig. Und das nächste “große Spiel” kann kommen – du lieferst ab, wenn es drauf ankommt.

 
 
 

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