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Spielfreude: Mit Spaß zum Erfolg

Erinnerst du dich, warum du als Kind mit dem Kicken angefangen hast? Wahrscheinlich, weil es Spaß machte. Die pure Freude am Spiel treibt uns an. Doch je höher das Niveau, desto mehr Druck und Ernst kommen ins Spiel – und leider geht dabei oft die Spielfreude verloren. Plötzlich fühlt sich Fußball nur noch an wie Arbeit oder eine Prüfung, in der man funktionieren muss. Das Problem: Ohne Spaß spielst du gehemmt. Freude am Spiel hingegen kann deine Leistung beflügeln. Das haben auch sportpsychologische Untersuchungen gezeigt: Positive Emotionen setzen messbar Leistungsreserven frei.


Schau dir mal die besten Spieler an, wenn sie in Topform sind – man sieht ihnen fast immer an, dass sie Freude haben. Ein Lionel Messi mit leichtem Lächeln am Ball, ein Neymar, der einen Trick einstreut – das ist kein Zufall. Diese Spieler erlauben sich, Spaß zu haben, und genau dadurch spielen sie befreit auf. Klar, im Profifußball geht es ums Gewinnen, aber Spaß und Siegen schließen einander nicht aus – im Gegenteil. Wenn du mit Leichtigkeit spielst, kommst du häufiger in den Flow-Zustand, in dem alles wie von selbst geht.


Wie findest du nun (wieder) mehr Spielfreude? Erstens, ändere deine Perspektive: Fußball ist ein Spiel, kein Krieg. Selbst wenn es um viel geht, versuche Momente zu genießen. Freu dich auf den nächsten Angriff. Nimm die Atmosphäre im Stadion in dich auf. Sag dir vor dem Spiel: “Das macht mir Spaß, ich darf das erleben.” Diese dankbare Haltung kann Wunder wirken. Zweitens, erlaube dir zu lächeln. Viele verkniffen wirkende Spieler glauben, nur grimmig ernst wären sie voll fokussiert. Aber das ist ein Trugschluss. Ein kurzer Scherz mit einem Mitspieler vor dem Anpfiff, ein Lächeln nach einer guten Aktion – das löst Spannung und zeigt, dass du das hier gern machst. Dadurch fühlst du dich freier.


Drittens, spielt als Team auch mal locker auf. Habt ihr im Training mal Spaßübungen oder kleine Wettbewerbe, die einfach Gaudi machen? Sowas schweißt zusammen und erinnert euch daran, warum ihr den Sport liebt. Vielleicht führt euer Coach mal ein Fun-Spielchen ein (z.B. interne Team-Challenges mit ungewöhnlichen Aufgaben). Oder ihr Spieler selbst organisiert was – z.B. ein Kabinen-Minigolf mit Tape-Rollen, just for fun. Solche Dinge klingen albern, aber sie stärken den Teamgeist und bringen Leichtigkeit ins Umfeld.


Ein wichtiger Punkt: Fehlerkultur. Nichts killt Spielfreude mehr als die Angst, Fehler zu machen und dafür runtergeputzt zu werden. Wenn im Team oder von außen jeder Fehlpass kritisch beäugt wird, verkrampft man. Arbeitet aktiv daran, eine positive Fehlerkultur zu pflegen: Fehler passieren, lächelt drüber, nächster Versuch. Wenn du selbst einen Bock schießt, zuck mit den Schultern und grinse: “Ups, nächstes Mal besser.” Zeigst du diese Lockerheit, steckt das vielleicht auch andere an. So nimmt man dem Fehler den Schrecken. Natürlich sollst du weiter konzentriert spielen – Spaß haben heißt ja nicht Larifari-Fußball. Es heißt eher, mit einer gewissen Leichtigkeit ans Werk zu gehen. Paradoxerweise gelingen dann oft mehr Sachen, als wenn man es erzwingen will.


Sich belohnen: Freu dich bewusst über gelungene Aktionen. Hast du gerade einen Assist gemacht? Genieß den Moment, klatsch mit deinen Kollegen ab. Solche Mini-Belohnungen im Gehirn halten die Motivation hoch. Anstatt direkt an die nächste Aufgabe zu denken, nimm dir den Sekundenbruchteil, stolz zu sein. Das verstärkt deine Freude am eigenen Spiel.


Schließlich: Kreativität ausleben. Spielfreude zeigt sich oft in kreativen Momenten – einem unerwarteten Pass, einem Trick, einem mutigen Dribbling. Trau dich was! Klar, nicht jeder Rabona oder Übersteiger ist angebracht, aber wenn du im Training was Neues probierst und es klappt, pack es im Spiel aus, wenn die Situation passt. Diese spielerische Freiheit macht Spaß und lässt dich für kurze Zeit alles drumherum vergessen. Du bist voll im Moment – und genau das ist es, was im Flow passiert.


Ein Praxisbeispiel: Die deutsche Nationalelf wirkte bei der WM 2022 blockiert, die Spielfreude fehlte sichtlich. Dann kam ein Trainerwechsel – und auf einmal sah man beim Freundschaftsspiel unter Rudi Völler lachende Gesichter beim Warmmachen, unbekümmerte Kombinationen, es wurde mit Freude gespielt. Das Ergebnis: ein überzeugender Sieg. Sicher spielt Taktik eine Rolle, aber die mentale Leichtigkeit war ein Faktor. Spieler sagten hinterher, sie hätten den Kopf freier gehabt und einfach Fußball gespielt.


Fazit: Vergiss bei allem Ehrgeiz nicht, warum wir Fußball lieben – weil es Spaß macht! Je höher du kommst, desto bewusster musst du dir diese Freude erhalten. Mach dir den Platz zu deinem Spielplatz, zumindest in kleinen Dosen. Ein Spieler, der mit einem Funkeln in den Augen aufläuft, wird immer gefährlicher sein als einer, der sich quält. Also spiel, lach, genieße Momente – Spielfreude ist keine Spielerei, sondern ein echter Erfolgsfaktor. Mit einem Lächeln im Herzen spielt es sich einfach besser.

 
 
 

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