Sichtbarkeit: Mach auf dich aufmerksam!
- info600253
- 3. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Du trainierst hart, lieferst im Spiel solide ab – und trotzdem scheinst du irgendwie unter dem Radar zu fliegen? Sichtbarkeit ist das Stichwort. Talent und Leistung nützen wenig, wenn niemand sie bemerkt. Im Fußball, besonders auf höherem Niveau, musst du auffallen, um deine Chancen zu bekommen. Das heißt nicht, egoistisch Solo-Aktionen zu reißen. Es heißt, mit Präsenz und Ausstrahlung aufzutreten, sodass Trainer, Mitspieler und Zuschauer dich wahrnehmen.
Vielleicht sitzt du (noch) oft auf der Bank und fragst dich frustriert: “Warum sieht keiner, was ich könnte?” Die Wahrheit ist: Gesehen werden kannst du nur, wenn du dich auch zeigst. Raus aus dem Schneckenhaus! Das fängt im Training an. Bist du still und hoffst, man würde dich schon entdecken, machst du es dem Trainer schwer. Kommuniziere auf dem Platz: Fordere den Ball, ruf Kommandos, zeige durch Körpersprache, dass du voll da bist. Ein Spieler, der immer anspielbar sein will, der lautstark “Ja!” ruft und Lösungen anbietet, wird automatisch auffälliger. Keine Angst vor Fehlern: Viele verstecken sich aus Furcht, etwas falsch zu machen, und gehen daher im Einheitsbrei unter. Habe den Mut, Verantwortung zu übernehmen – auch auf die Gefahr eines Fehlers hin. Trainer sehen lieber einen aktiven Spieler, der etwas versucht, als jemanden, der nichts verkehrt macht, aber auch nichts bewegt.
Energie und Freude sind weitere Signalfeuer. Nichts zieht Aufmerksamkeit so auf sich wie ein Spieler, der vor Energie sprüht – positiv wohlgemerkt. Gestikuliere ermutigend, push deine Mitspieler, feiere jeden Treffer, auch wenn er dir nicht gehört. Warum? Weil Begeisterung ansteckend ist und auffällt. Studien zeigen sogar, dass Freude und positive Emotionen deine Leistung steigern können. Wenn du also mit sichtbar viel Spaß und Leidenschaft spielst, spielst du nicht nur besser, du machst auch auf dich aufmerksam. Ein Coach wird bemerken: “Der Junge/das Mädel hat richtig Bock, gibt Gas und reißt andere mit.” Solche Leute will man auf dem Feld haben.
Konzentration und Konstanz gehören ebenfalls zur Sichtbarkeit. Es bringt wenig, wenn du hin und wieder aufblitzt, ansonsten aber abtauchst. Versuche, konstant wach und aktiv zu sein. Fordere auch in der 85. Minute noch den Ball, zeige, dass du immer bereit bist, den Unterschied zu machen. Selbst wenn dein Team führt und andere etwas locker lassen – bleib du voll fokussiert. Dieser Gegensatz fällt Trainern auf: “Während alle anderen nachließen, ist er immer noch voll konzentriert – dem kann ich vertrauen.” Sichtbarkeit heißt nämlich auch, Verlässlichkeit zu demonstrieren. Die besten Spieler sind die, die man immer positiv bemerkt, nicht nur in Highlight-Momenten.
Ein weiterer Punkt: Persönlichkeit zeigen. Hab keine Angst, Charakter zu haben. Bring deine eigene Note ins Team – sei es Humor, sei es besondere mentale Stärke in Krisenmomenten, sei es Führungswille. Vielleicht bist du derjenige, der in der Kabine motivierende Worte findet, wenn es schlecht läuft. Oder die, die nach einer Niederlage alle aufmuntert und trotzig ankündigt: “Nächstes Spiel zeigen wir’s allen!” Solche Persönlichkeiten stechen heraus. Natürlich sollst du authentisch bleiben und nicht künstlich etwas spielen. Aber wenn du eine positive Eigenschaft hast, versteck sie nicht aus falscher Bescheidenheit.
Praktische Tipps für mehr Sichtbarkeit: Arbeite an deiner Körpersprache. Kopf hoch, Brust raus, aktive Haltung – auch wenn es mal nicht läuft. Signalisier immer: Ich bin im Spiel! Schau dir ruhig Videos von Führungsspielern an (ein Van Dijk, eine Alexandra Popp) – sie wirken zu jeder Zeit präsent, selbst wenn der Ball gerade woanders ist. Das kannst du adaptieren. Auch kommunikative Präsenz ist trainierbar: Gewöhn dir an, viel zu sprechen auf dem Platz (Infos, Zurufe, Lob). Anfangs fühlt es sich vielleicht komisch an, aber je mehr du es tust, desto natürlicher wird es.
Zuletzt: Scheue dich nicht, im Zweifel das Gespräch mit dem Trainer zu suchen. Frag nach, woran du arbeiten kannst, um näher an die erste Elf zu rücken. Signalisiere deinen Ehrgeiz und dass du mehr Verantwortung willst. Auch das bleibt im Kopf eines Coaches hängen. Wichtig ist natürlich der Ton: nicht jammern, sondern konstruktiv und lernbereit auftreten.
Fazit: Sichtbarkeit im Fußball ist kein Zufall. Die stillen Genießer werden selten von selbst entdeckt. Du musst schon ein bisschen Scheinwerferlicht auf dich lenken – durch deine Haltung, dein Handeln und deinen Willen, vorneweg zu gehen. Das ist kein Ego-Trip, solange du es fürs Team einsetzt. Im Gegenteil: Wenn du positiv auffällst, hilfst du deiner Mannschaft und gleichzeitig dir selbst. Also trau dich, aus dem Schatten zu treten. Mach auf dich aufmerksam – dann werden auch die Chancen kommen, die du verdienst.
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